im Porträt

Hannah Wengenroth

Liebe Hannah, du hast dich dieses Jahr konfirmieren lassen. Wie hast du die Konfirmandenzeit und den Konfirmationsgottesdienst erlebt?

Ich fand meine Konfirmation und meine Konfirmandenzeit sehr interessant. Ich konnte viele neue Erfahrungen sammeln. Durch den Entschluss, überhaupt mit dem Konfirmandenunterricht anzufangen, konnte ich bis jetzt schon viel Schönes und Neues erleben. Ich habe viele neue Leute kennengelernt und hatte dadurch auch die Möglichkeit, in diesem Sommer mit auf Jugendfreizeit zu fahren. Das alles Gute ist mir allein innerhalb von 2021 passiert und dafür bin ich sehr dankbar. Ich wusste noch nicht besonders viel über den christlichen Glauben, aber ich freue mich immer und bin dankbar, Neues darüber zu lernen. Denn da ich konfirmiert bin, ist das jetzt mein eigener Glaube und darüber freue ich mich. Für mich ist es klar, dass man nie alles über den Glauben wissen kann und das macht es für mich so interessant.

Meine eigene Konfirmation war für mich ein besonders schönes Gefühl, da ich fühlen konnte, dass ich jetzt in eine Gemeinschaft aufgenommen wurde, und ich immer Menschen in dieser Gemeinschaft finden kann, mit denen ich reden kann. Außerdem konnte ich meine ganze Familie bei diesem Anlass treffen, die ich vielleicht sonst eher nicht alle zusammen sehe. Am schönsten ist für mich aber dieses Gefühl, dazu zu gehören in einer Gemeinschaft, zu der ich immer zurückkommen kann. In guten und in schlechten Zeiten.

Du bist 14 Jahre alt und gehst zur Schule. Wie erlebst du die Zeit der Corona-Pandemie und wie gehst du mit den Herausforderungen um?
Für uns alle ist die Pandemie nicht einfach und ich denke, das wissen wir mittlerweile alle. Das große Problem, welches mir oft die Zuversicht raubt, ist zu wissen, dass erst einmal kein Ende in Sicht ist. Die derzeitige Lage ist das perfekte Beispiel dafür. Ich denke, das Wichtigste ist, sich dadurch trotzdem nicht das Leben wegnehmen zu lassen. Damit meine ich nicht, dass man sich nicht an die sinnvollen Corona-Maßnahmen halten sollte, sondern dass man zum Beispiel seine Kontakte weiterhin pflegen sollte, nur eben online oder mit den korrekten Maßnahmen. Ich selber kann beobachten, dass es vielen nicht gut geht, was man auch daran sieht wie viel mehr Menschen im Moment mentale Probleme haben. Aber das Leben geht weiter und was da am wenigsten hilft, ist sich selbst oder das Leben zu bemitleiden. Deshalb muss man weitermachen. Genau das habe ich gedacht, als noch kompletter Lockdown war, und dann konnten wir auch schon wieder in die Schule gehen. Es ist schwer, keine Frage, aber es vergeht. Wenn man sich das oft genug sagt, dann geht’s eigentlich wieder. So hab ich das gemacht, aber jeder Mensch ist da ja anders.

Hast du Ideen, was du nach der Schule machen möchtest?
Tatsächlich im Moment nicht. Wir haben noch von der Schule aus im Januar 2022 ein Schülerpraktikum, das mir vielleicht helfen wird beim Auswählen. Aber ich persönlich mache mir erstmal gar keinen Kopf, denn ich habe noch eine Menge Zeit, um über diese nicht irrelevante Frage nachzudenken. Bis vor Kurzem wollte ich noch Lehrerin werden, doch mittlerweile ist der Gedanke daran auch nicht mehr schön. Ich denke, ich habe erst einmal noch viele Gelegenheiten, neue Erfahrungen zu sammeln und mich dann noch zu entscheiden. Noch hetzt mich keiner!

Was machst du in deiner Freizeit?
Also natürlich hat man häufiger mal Stress in der Schule, aber abgesehen von der Schule spiele ich Basketball und gehe auch regelmäßig zu einem Art Jugendtreff, organisiert von der Gemeinde am Donnerstag, wo wir jede Woche unterschiedliche Dinge machen. An manchen Donnerstagen sind wir einfach entspannt an dem Ort, an dem wir uns für den Jugendtreff treffen und an manchen unternehmen wir etwas. Wir waren zum Beispiel einmal Lasertag spielen. Das ist immer sehr spaßig. Ich habe früher Gesangsunterricht genommen, jedoch findet der im Moment leider nicht statt. Aber das kommt sicherlich wieder. An manchen Tagen mache ich auch mal mit gutem Gewissen gar nichts oder treffe mich mit Freunden. An sich gibt es immer irgendwas, das man machen kann.

Was verbindet dich mit unserer Kirchengemeinde?
Was mich am meisten mit der Gemeinde verbindet sind wahrscheinlich die Menschen darin. Und die Gemeinschaft an sich. Stark gläubig war ich noch nie, da meine Familie auch nie sehr gläubig war. Ich verbinde mit der Gemeinde auch nicht unbedingt die Bibel oder Gott, sondern eine Gemeinschaft. Aber was ich schon immer schön fand, war das gemeinsame Singen. Auch außerhalb der Gemeinde, da es einfach ein glückliches Gefühl verbreitet. Zusammen singen schweißt einen irgendwie zusammen. Wie schon gesagt, ich verbinde mit der Gemeinde die Gemeinschaft und die Menschen. Das ist auch super schön.

Wie verbringst du Weihnachten und den Jahreswechsel?
Ich verbringe Weihnachten und den Jahreswechsel für gewöhnlich mit meiner Familie, da auch meine Oma am 1. Januar Geburtstag hat. Häufig gehen wir auch am Weihnachtstag in die Kirche. Das ist, finde ich, auch gerade das besondere an Weihnachten, da man einfach mal Zeit mit seiner Familie verbringt und sie genießen kann. Wenn es draußen kalt ist und man sich zusammen an den Kamin setzen kann. Ich genieße diese Zeit jedes Jahr sehr, solang man es noch kann.

Welche Wünsche oder Vorsätze hast du für das neue Jahr 2022?


Noch habe ich keine, aber ich habe überlegt, mir einfach keine zu machen. Letztendlich heißen Vorsätze, dass man unbedingt etwas ändern muss im nächsten Jahr, weil ja etwas im alten nicht gestimmt hat. Das finde ich aber nicht. Letztendlich machst du ja Sachen auch nicht nur, weil du sie dir nicht vorgenommen hast am Jahresanfang. Es ist so ein bisschen Quatsch für mich, dieser Gedanke, deshalb werde ich es dieses Jahr vielleicht auch einfach mal ohne ausprobieren.

Liebe Hannah, ich danke dir für das Gespräch.
Das Gespräch führte Christoph Heil.