Im Porträt

Emil Fiebig

Hallo Emil, brrrrr ist das kalt draußen..!
Ja, da muss man sich nur ein paar Stunden draußen bewegen, und dann ist es schon gar nicht mehr so kalt! Ich habe gerade vier Stunden im Freien verbracht. Bei 2 Grad und Schneeregen. Ich habe bei einem Parkour Workshop mitgemacht. Dabei ginge es darum, Hindernisse mit Sprüngen effizient zu überwinden.

Wie alt bist du und wo gehst du zur Schule?
Ich bin 9 Jahre alt. Ich bin Schüler der Evangelischen Schule Neukölln (ESN) und gehe dort in die Klasse 4a.

Hast du ein Lieblingsfach?
Mein Lieblingsfach ist Sport. Auf jeden Fall. Am liebsten spiele ich Fußball. Meine Lieblingsmannschaft ist Bayern München. Und meine Lieblingsposition, wenn ich Fußball spiele ist Zentrales Mittelfeld und rechter Flügel. Im Fußball bin ich lieber offensiv als defensiv.

Wenn du an unsere Gemeinde in Kreuzberg-Mitte denkst, was fällt dir da ein?
Ich finde es doof, dass meine Eltern nach dem Gottesdienst am Sonntag immer noch so lange beim Kirchencafé bleiben. Und dann reden die so lange und trinken ihren Kaffee und dann werden sie noch müder als wacher. Und wenn sie nach Hause kommen, müssen sie noch essen! Aber zum Glück kann ich nach dem Gottesdienst alleine nachhause gehen. Im Kindergottesdienst war ich am Sonntag zum ersten Mal wieder seit einer längeren Pause. Die Geschichten kenne ich aber alle schon.

Was findest du gut?
Gut finde ich die Pfadfinder. Ich bin seit Herbst dabei als unsere Gruppe gegründet wurde. Wir haben auch schon ein paar Knoten gelernt. An Pfingsten gehen wir zelten.
Und beim Krippenspiel vor zwei und vor drei Jahren hatte ich die interessanteste Rolle von allen: Techniker! Ich verkleide mich überhaupt nicht gerne. Deshalb habe ich beim Krippenspiel Vorhänge auf und zu gezogen, das Licht an und aus gemacht und gefilmt. Ich bin da eher der hinter den Kulissen.

Welche war bisher die beste Kinder-Freizeit?


Einmal waren wir am Wannsee und wohnten in Finnhütten, ein anderes Mal waren wir in Brüssow in der Uckermark. Mit meinen Eltern war ich auch zu Besuch bei den Jugendfreizeiten in Schweden und in Rumänien, und in Dänemark waren wir die ganze Zeit dabei. In Rumänien gefiel mir der Sternenhimmel. Ich habe dort gelernt, Diabolo zu spielen. Außerdem half ich mit, in dem Dorf eine Treppe zu reparieren. Das hat auch Spaß gemacht. Und Schnick-Schnack-Schnuck! Bei der Freizeit in Rumänien gab es einen Team-Wettbewerb. Am Ende hatten zwei Teams Gleichstand, und ich war in dem einen Team. Dann wurde das Duell durch Schnick-Schnack-Schnuck gelöst. Und ich habe gegen Anastasias kleine Schwester gewonnen. Ich war die Geheimwaffe meiner Mannschaft. Katharina hat vorher noch nie richtig verloren. Tja, man muss auch das Verlieren lernen. Ich gewinne öfter als ich verliere. Katharina wollte am nächsten Tag eine Revanche.

Hat sie bei der Revanche gewonnen?
Sie hat mich nicht mehr daran erinnert. Vielleich tut sie das, wenn Sie dieses Interview liest...

Bestimmt. Wir sprachen vorhin über den Kindergottesdienst. Hast du eine Lieblingsgeschichte in der Bibel?
Die Josefs-Geschichte. Als Josef in den Brunnen geworfen wurde von seinen Brüdern.

Warst du der Josef oder die Brüder?
Josef.

Und wie hat sich der Josef gefühlt?
Doof. Traurig, einsam, verlassen.

Geht’s dir auch manchmal so?
Ja. Aber: am Ende geht die Geschichte gut aus. Josef wird am Ende Gehilfe des Pharaos und rettet das ganze Land vor einer Hungersnot.

Und hast du ein Lieblingslied?
Ja! Macht hoch die Tür, die Tor macht weit. Finde ich einfach schön.

In der Ecke steht eine Gitarre. Spiest du?
Ich spiele Gitarre. Klassische Gitarre.

Willst du mir was vorspielen?


Klar, ich muss heute sowieso noch üben. Ich spiele The Juggler.

Das hört sich sehr gut an.
Ich habe mir auch noch eine Frage ausgedacht.

Und die wäre?
Welcher drei Wörter verbindest du mit der Kirche?

Na dann schieß mal los!
Vater, Sohn, Heiliger Geist.

Jetzt wird es ja hoch-theologisch...
Das höre ich oft in der Kirche, vor allem am Anfang des Gottesdienstes. Gott ist der Vater. Der Sohn ist Jesus Christus. Der Heilige Geist wird oft als weiße Taube dargestellt mit einem Zweig im Schnabel.

Lieber Emil, ich danke dir für das Gespräch!

Die Fragen stellte Pfarrer Christoph Heil.